#Fit
In dem Buch “Das Zeitalter der Erschöpfung“ von Wolfgang Martynkewicz habe ich über Rilke gelesen, der Holzhacken auf einer seiner Kuren praktiziert hat. Das Buch beschreibt die Moderne und die Jahrhundertwende als ein Zeitalter der Erschöpfung aus dem Grund, dass um diese Zeit die Idee des vitalen Menschen aufgekommen ist. Es war die Idee eines Menschen, der mit der Schnelligkeit der Industrialisierung und der neuen Mobilität der Gesellschaft mithalten kann und in ihr lebt und aufgeht. Bald darauf, kam die Kehrseite: die Erschöpfung.
Rilke hat zum Beispiel den Anspruch entwickelt, wie eine Maschine ständig arbeiten zu können. Er war der Meinung, er müsste bloß lange genug durchhalten, dann würde er es lernen. Schnell wird ihm klar, dass er überfordert ist. Er und viele andere Menschen wie Kafka und Thomas Mann klagen über eine ständige Erschöpfung und unterziehen sich immer wieder Kuren. Auf einer dieser Kuren steht für Rilke das Holzhacken auf dem Programm, als kräftigende Leibesübung. Hieran finde ich spannend, dass das Holzhacken als Ausweg aus dem Leid der Erschöpfung gewählt wird. Der Akt des Holzhackens kann immer nur zerstörerisch und nicht formend sein. Es wird immer etwas gespalten und niemals wird etwas zusammengefügt. Den Ausweg bzw. die Heilung in Zerstörung zu suchen, finde ich interessant. Ich frage mich: schöpfen wir Kraft aus dem Akt der Zerstörung?
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